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Was wären wir ohne Bücher?

Was wären wir ohne Bücher?

Diese Woche war – wie jedes Jahr am 23. April – der UNESCO-Welttag des Buches.

Ein Fest für Bücher, Leserinnen und Leser.

 

Ich feiere Bücher immer.

Seit ich lesen kann.

 

Umberto Eco, ein sehr kluger Schreiber, hat gesagt:

„Wer nicht liest, wird mit 70 Jahren nur ein Leben gehabt haben:
sein eigenes.

Wer liest, wird 5.000 Jahre gelebt haben.

Denn Lesen ist eine Unsterblichkeit nach hinten.“

 

Wusstest du, dass der 23. April auch der Todestag von William Shakespeare und Miguel de Cervantes ist?

 

Für mich ist „Sein oder Nichtsein“ von Büchern keine Frage.

Sie haben einen Stammplatz in meinem Leben.

 

Egal ob die Nachtigall pfeift oder Lerche singt – ich lese zu jeder Tageszeit.

 

Es ist nicht alles Gold, was glänzt.

Doch Bücher glänzen auch ohne Gold.

 

Und jedes Buch hat etwas Gutes.

Oder wie der britische Dramatiker John Osborne sagte:

„Auch das schlechteste Buch hat seine gute Seite:

die letzte!“

 

Doch um Bücher lesen zu können, müssen sie gedruckt oder digital veröffentlicht werden.

 

Die Anfänge von Schriften und Büchern liegen weit zurück.

Im damaligen Zweistromland (dem heutigen Irak) begannen die Menschen vor über 5.000 Jahren, mit Holzstäbchen Schriftzeichen in Tonplatten zu ritzen. Die Keilschrift war geboren.

Zunächst nutzten die Schreiberlinge sie für Verwaltungskram, aber nach und nach kamen auch literarische Texte dazu wie das Gilgamesch-Epos.

 

In Ägypten waren wahrscheinlich sogar noch früher die Papyrusrollen verbreitet, die aus der Papyruspflanze hergestellt wurden.
Sie waren allerdings nicht sehr haltbar und empfindlich gegen Feuchtigkeit. Meist mussten sie nach spätestens zwanzig Jahren kopiert werden.

„Papyrus“ heißt übrigens auch eine sehr empfehlenswerte Software für Autorinnen und Autoren.

 

Langlebiger als Papyrus – aber nichts für Leute, die vegan oder vegetarisch leben – war das Pergament aus Schaf- und Ziegenhäuten.

Der „Stoff“, auf dem im Mittelalter die Mönche in ihrem Klöstern Bücher geschrieben und vervielfältigt haben, war meist das Pergament.
Weil es ziemlich teuer war, wurde manchmal die Schrift abgekratzt und das Pergament neu beschrieben.

 

Und dann kam – von rund 2.000 Jahren – das Papier. Die chinesischen Erfinder hielten es hunderte von Jahren geheim, aber irgendwann wanderte es erfolgreich aus in alle Welt.
In Deutschland begann man erst um das Jahr 1300 mit der Papierproduktion.

 

Der Bedarf an Büchern stieg, weil die Menschen immer mehr wissen wollten. Und immer mehr Bücher wurden bei uns auf Deutsch geschrieben.

Papier hat geschafft, das Pergament zu verdrängen. Nicht weil es haltbarer ist, sondern weil man es wesentlich billiger und industriell in großen Mengen herstellen kann.
Dass der Papierpreis aber längst nicht stabil und von vielen Faktoren auf dem Weltmarkt abhängig ist, hat man in den vergangenen Monaten deutlich gemerkt.

 

Ende des 19. Jahrhunderts wollten die Menschen immer mehr Lesestoff in Buchform. Die industrielle Buchproduktion begann.

 

Und heute? Gibt es auch ungedruckte Bücher. Digital.

 

Ich mag meinen E-Book-Reader. Mit ihm kann ich im Dunkeln lesen.

 

Aber ich mag auch meine vielen, vielen „echten“ Bücher.

Wenn das Papier raschelt und ich schnell ein paar Seiten vor und zurück blättern kann, ist das ein ganz anderes Erlebnis als beim E-Book.

Ich weiß oft genau, an welcher Stelle etwas steht. Beim E-Book klappt das nicht (Markierungen benutze ich nur bei Sachbüchern).

 

Und eine drei Meter hohe Bücherwand mit Leiter sieht einfach prima aus.

 

Jedes Buch ist ein Abenteuer, jedes Buch prägt Erinnerungen.

Beim Lesen musst du nicht selbst gegen Windmühlen kämpfen.

Doch du erlebst die aufregendsten inneren und äußeren Kämpfe mit.

 

„Wer viel liest und viel reist, sieht vieles und erfährt vieles“, heißt es bei Miguel de Cervantes‘ berühmtestem Helden Don Quichote.

Ich reise selten weit.

Doch ich war schon auf der ganzen Welt und in vielen Epochen unterwegs – in meinen Büchern.

 

Was bedeuten Bücher für dich?

 

Alles Gute

Beate

 

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