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Was soll das bedeuten …?

Was soll das bedeuten ...?

Das fragen sich viele Menschen, wenn sie Behördenbriefe, philosophische Abhandlungen oder medizinische Diagnosen lesen.

Und manchmal passiert das auch beim Weihnachtsliedersingen.

Aber heute geht es nicht um Weihnachtslieder.

Es geht um gute Verständlichkeit.

 

Schau dir diesen Satz mal an:

Die Notwendigkeit, unverzüglich zum Erwerb überzugehen, ist angesichts der potenziell eintretenden Knappheit dringend gegeben, da andernfalls die Möglichkeit in Betracht gezogen werden muss, dass sämtliche vorrätigen Bestände in absehbarer Zeit vergriffen sein könnten.

Aha, denke ich mir.

Ich glaube, das soll bedeuten:
Kauf jetzt, sonst ist vielleicht nichts mehr da.

Warum nicht gleich so?

Warum unnötig kompliziert?

 

Ich stehe auf professionell gemachte Texte.

Und ich stehe auf verständliche Texte im Alltag.

Du auch?

Professionell und gut verständlich geschriebene Texte haben nur Vorteile:

Die Leserinnen und Leser verstehen deine Botschaft.

Sie erfassen schnell und ohne überflüssige Energie aufzuwenden, was du sagen willst.

Diese Energie können sie nutzen – für was auch immer.

Vielleicht um eins deiner Angebote zu nutzen.

Oder um joggen zu gehen.

Oder um Weihnachtsplätzchen zu backen.

Du kannst die Leute mit Texten neugierig machen – immer wieder.

Sie kommen (hoffentlich), um zu bleiben.

Die Texte sorgen dafür, dass du deine Ziele erreichst.

Auch Literatur kann gut verständlich sein.

 

Du willst Beweise?

Dann schau dir den YouTube-Kanal von Capito Wien an.

Dort kannst du Geschichten in Leichter Sprache hören.

Gesprochen mit einem wunderbar wienerischen Akzent.

Und da ein bisschen Eigennutz sein muss:

Mit diesem Link kommst du zu meiner Geschichte dort:

Omas können fliegen.

 

Für mein neuestes Literaturprojekt in einfacher Sprache habe ich ein Stipendium gewonnen.

Ich schreibe Kurz-Krimis und bekomme für meine Idee (und die Umsetzung) Geld von den Mörderischen Schwestern. Einem tollen Verein von und für Frauen, die sich für spannende Geschichten begeistern.

Im kommenden Jahr erzähle ich dir mehr darüber.

 

Jetzt bekommst du ein paar Tipps dazu, wie du gut verständlich formulieren kannst:

  • Formuliere interessant und konkret.

  • Nenne die Dinge beim Namen. Nutze treffende Wörter.

  • Nutze von zwei möglichen Formulierungen die konkretere.
    Konkrete Wörter können als Bild im Gehirn gespeichert werden und bleiben so besser im Gedächtnis.

  • Verwende Beispiele.

  • Passe das Sprachniveau an die Zielgruppe an.

  • Vermeide Fremdwörter, Fachwörter oder Abkürzungen.
    Oder erkläre sie, wenn du sie nutzen musst oder möchtest.

  • Schreibe eher kurze, bekannte Wörter (maximal 3 bis 4 Silben).
    Kurze Wörter haben mehr „Schlagkraft“, sind in der Regel bekannter und besser verständlich. Lange und abstrakte Fremdwörter hemmen den Lesefluss.

  • Schreibe kurze und einfache Sätze.
    Sätze ab 25 Wörtern gelten als schwer verständlich.

  • Schreibe keine Schachtelsätze.
    So lassen sich auch viele Kommas und damit Kommafehler vermeiden.
    Mache aus einem langen Satz mehrere kurze Sätze.

  • Formuliere aktiv.
    Das heißt:
    Nenne möglichst den Handelnden und mache ihn zum Subjekt des Satzes.
    Dabei muss der Handelnde keine Person sein.

  • Nutze eher Verben anstelle von Substantiven.

  • Wenn du die Wahl zwischen zwei Verben hast: Wähle das aktivere, anschaulichere und lebendigere.

  • Formuliere positiv. Vermeide Verneinungen, wo es geht.
    Vor allem doppelte Verneinungen sind sehr schwer verständlich.
    Hier lässt sich dasselbe meist in positiver Form sagen.
    Zum Beispiel ist „nicht unklug“ dasselbe wie „klug“.

 

Einfach ist leicht.
Wenn man weiß, wie es geht. 😊

Probiere es doch aus und schicke mir dein Ergebnis.

Gruß und Schluss

Beate

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