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Mein erstes Blog-Werk

Mein erstes Blog-Werk

Herzlich willkommen!

Das Wichtigste zuerst: Du bist Teil einer Premiere.

Heute startet mein Blog und du liest gerade mein erstes Blog-Werk.

Ich gratuliere dir und mir.

Wir dürfen gespannt sein.  

 

Zunächst kurz zum Duzen und Siezen.

Vielleicht ist es dir aufgefallen: Auf meiner Internetseite sieze ich die Leserinnen und Leser.
Hier duze ich sie.

Das hat einen Grund.

Stell dir Folgendes vor:

Die Schreibgewandt-Internetseite ist mein Büro.
Dort geht es ums Geschäft, natürlich mit meiner vollen Wertschätzung für mein Gegenüber
😊.
Manche Menschen treffen dort zum ersten Mal auf mich und mein Angebot.
Deshalb sieze ich sie. Das heißt nicht, dass es für immer beim Siezen bleiben muss. 

Der Blog ist mein Wohnzimmer.
Hier zeige ich dir mehr von mir, mehr Privates, mehr, das ich – einfach so – mit dir teile.
Und wenn ich jemanden in mein Wohnzimmer einlade, dann duze ich ihn oder sie, natürlich mit meiner vollen Wertschätzung
😊.

So einfach ist das.  

Es gibt unzählige Blogs. Jetzt gibt es unzählige Blogs plus meinen.

Warum?

Weil jeder Mensch besonders ist.

Weil jeder Mensch anders ist.

Weil jeder Mensch etwas zu sagen hat.

Auch ich.

 

Hier geht es um das Schreiben und das Leben.

Also um alles.

 

Ich habe mir verschiedene Rubriken überlegt.

Ich dachte, ich kann meine Berufe und mein Leben sortieren.

Das Lektorieren ins Töpfchen A, das (Kreative) Schreiben ins Töpfchen B, die Biografiearbeit ins Töpfchen C und so weiter.

Aber das funktioniert nicht. Alles fließt und alles fließt ineinander.

 

Ich will dir trotzdem meine Rubriken nicht verschweigen, denn sie schwingen in meinen Blogbeträgen mit.

Du findest hier:

Wunder-Werke:
Wunderbare und wunderliche Beobachtungen aus dem  Alltag zum Lesen und Weiterspinnen.

Hand-Werk:
Schreiben? Schreiben! Aber wie? Tipps und Impulse – zu was wohl?

Lebens-Werk:
Rückblicke – Einblicke – Ausblicke:
Wie fängst du Erinnerungen ein?
Wie kannst du dein Leben bewusst gestalten?
Tipps und Impulse zur Biografiearbeit

Jeden Freitag – und vielleicht auch zwischendurch – bekommst du ein neues Häppchen oder einen großen Happen davon.

Schau einfach ab und zu  rein.

 

Weil die Zeit reif ist, gibt es heute einen kräftigen Happen Adventsgedicht –
ohne Titel, ohne Kerzen, ohne Schnee, aber mit Fee.

Los geht’s:

Ich stehe im Bus nach Haus,

fünf Tage noch bis Nikolaus,

der Typ neben mir rotzt in seine Krawatte,

rülpst Currywurst mit ‘nem Hauch von Chai-Latte,

der Glühwein in meinem  Magen brodelt,

während draußen vorm Fenster ein Martinshorn jodelt.

 

Ich stehe im Bus nach Haus,

zwischen mir und dem  Nachbarn

nicht mal Platz für ‘ne Laus,

er schreit in sein Headset, seine Spucke kriegt Flügel,

er droht durch sein Mikro dem andern mit Prügel,

er dreht sich, sein Rucksack verpasst mir ‘nen Haken,

ich seh‘ schillernde Kreise und Kakerlaken.

 

Enge, Gedränge, ich schwitze, ich klemme 

zwischen Menschen, die riechen, die schnattern, die siechen,

die wischen, die brennen, die singen, die flennen,

ich schließe die Augen und zähle bis drei,

ich weiß ganz genau: die Gedanken sind frei.

 

Ich stehe im Bus nach Haus,

wär gerne ein Vogel Strauß,

würd den Kopf ganz tief stecken,

würde Würmer entdecken,

aus der Erde sie saugen

vor aller Augen.

 

Ich stehe im Bus nach Haus,

denk: Pfui Teufel, was für ‘ne Idee,

in der Ferne brandet Applaus,

da erscheint im Fenster die Fee,

säuselt „Wünsch dir was Schönes zum Schluss“,

genervt sag ich: „Lass doch den Stuss.

Du weißt, dass ich Busfahren hasse,

schon seit der fünften Klasse.“

 

Enge, Gedränge, ich schwitze, ich klemme

zwischen Menschen, die riechen, die schnattern, die siechen,

die wischen, die brennen, die singen, die flennen,

ich schließe die Augen und zähle bis drei,

ich weiß ganz genau: die Gedanken sind frei.

 

Ich stehe im Bus nach Haus,

stünde lieber in einem der Staus,

doch die Fee stellt sich taub,

pustet Glitzersternenstaub,

der Gesichter erleuchtet,

Augen befeuchtet,

der Münder küsst,

sich zart wie Batist

über Fahrgäste legt,

bis sich niemand mehr regt.

 

Ich stehe im Bus nach Haus,

an der nächsten Station muss ich raus,

wie friedlich sie schlafen,

kommt her, Fotografen,

das müsst ihr knipsen,

Männer mit Schlipsen

grinsen selig und Frauen mit Falten

werden von Engeln gehalten,

wiegen Orangen und Plätzchen,

finden in sich verschollene Schätzchen.

 

Ich stehe im Bus nach Haus,

nur unwillig steige ich aus.

Dieses Feenwunderland,

das in meinem Kopf erstand

soll für immer in mir bleiben,

schnell, einen Stift, ich muss beschreiben,

was passiert ist und während der Fahrt

quicklebendig vor mich trat.

 

Enge, Gedränge, ich schwitze, ich klemme

zwischen Menschen, die riechen, die schnattern, die siechen,

die wischen, die brennen, die singen, die flennen,

ich öffne die Augen und zähle bis drei,

ich schreibe Geschichten: die Gedanken sind frei.

 

Jeder Mensch hat eben seine eigenen Erfahrungen mit der Vorweihnachtszeit …

 

Zum Weiterspinnen für dich:

Wie riecht dein Advent?

Welcher Geruch bringt deinen Magen zum Brodeln?

Wie schmeckt dein Advent?

Welcher Geschmack legt sich sanft wie Batist auf deine Zunge?

Oder klebrig wie ein Wurm …

Was glitzert in deinem Advent?

Wovor verschließt du lieber die Augen?

Was läutet in deinem Advent?

Was kreischt und brüllt?

 

Vielleicht wird daraus ein Gedicht.

Oder du schreibst eine Geschichte.

Teil das Ergebnis gerne mit mir.

Ich bin gespannt …

 

Gruß und Schluss

Beate

 

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