Mit dem Schreiben beginnen ...
… und dranbleiben
Viele Autorinnen und Autoren haben prima Ideen. Die Grundzüge der Geschichte formen sich im Kopf und auf dem Papier. Aber wie fängt man an?
Der erste Satz will einfach nicht kommen?
Dann an dieser Stelle ein altes Geheimrezept:
Wenn dir der erste Satz nicht einfällt, fängst du einfach mit dem zweiten an. 😉
Vielleicht wirkt dein Anfang auch hölzern, langweilig, übertrieben – auf jeden Fall nicht so, wie du es gerne hättest.
Die ersten Zweifel kommen auf. Kann ich überhaupt schreiben? Bin ich gut genug?
An dieser Stelle entscheidet sich oft, ob die Idee wirklich zum Manuskript wird oder im Gedankenwirrwarr und in den Selbstzweifeln steckenbleibt.
Der erste Entwurf darf Mittelmaß sein
Der größte Feind des Schreibens ist der Perfektionismus.
Wer noch nicht so viel Erfahrung mit dem Schreiben hat, denkt oft: Jetzt werde ich von der Muse geküsst und schon entsteht ein vollendeter Text.
Doch der erste Entwurf ist kein fertiges Buch, sondern lediglich das Rohmaterial für die Weiterarbeit.
Denn: Ja, das Schreiben ist Arbeit. Aber auch Vergnügen.
Selbst Bestseller-Autorinnen und -Autoren überarbeiten ihre Texte mehrfach, bevor sie ins Lektorat oder Korrektorat gehen.
Das Ziel des ersten Entwurfs ist es einfach, deine Geschichte oder dein Fachwissen in Worte zu fassen.
Und das kann auf Anhieb nicht fehlerfrei und makellos funktionieren.
Deshalb mein Tipp:
Schreib einfach los.
Im ersten Schritt (und nur da) geht Quantität vor Qualität.
Straffen und kürzen kannst du später.
Oder die Lektorin deines Vertrauens (vielleicht ich?) übernimmt das für dich.
Jeder Schritt bringt dich näher ans Ziel
Dein Buch soll am Ende ungefähr dreihundert Seiten haben?
Und schon die Vorstellung davon erschlägt dich?
Du fragst dich, wie du vorgehen sollst, wie du das neben deinem Job oder anderen Aufgaben bewältigen sollst, wann du die Zeit zum Schreiben findest?
Keine Panik.
Du musst nicht alles auf einmal erledigen.
Sinnvoll ist es, wenn du dir einen Plan machst und dir kleine Ziele setzt.
Vielleicht sind das 500 Wörter pro Tag oder zwei Seiten in der Woche oder eine Stunde feste Schreibzeit jeden Morgen oder jeden Abend.
Vielleicht bringt dich auch ein „Schreib-Buddy“ voran, der dich motiviert, dich fragt, wie weit du gekommen bist, oder mit dem du gemeinsame Schreibzeiten vereinbarst.
Dann sitzt ihr gemeinsam vor dem Rechner, aber beide schreiben für sich.
Den meisten Schreibenden helfen Regelmäßigkeit, Dranbleiben und Verbindlichkeit.
Und wenn du steckenbleibst, kann dich auch ein professionelles Schreibcoaching dabei unterstützen, Routinen aufzubauen und durchzuhalten.
Gemeinsam entwickelt ihr Ziele, überprüft den Fortschritt und findet Lösungen gegen Schreibblockaden.
Besonders, wenn du zum ersten Mal ein Buch schreibst, ist diese Begleitung wertvoll.
Strategien gegen Schreibblockaden
Fast jede Autorin, jeder Autor erlebt Phasen, in denen es nicht läuft.
Hier helfen kleine Tricks, mit denen du die Schreibblockaden zur Seite räumst, umrundest oder locker drüber springst:
- Schalte deinen inneren Kritiker oder die Kritikerin aus:
Das ist oft einfacher gesagt als getan.
Aber du kannst es üben.
Schreibe so oft du kannst, ohne dich zu bewerten.
Überarbeiten kannst du später.
- Laut lesen hilft:
Wenn du dir deinen bisher Text laut vorliest, änderst du einen Blick darauf.
Du merkst, was nicht rund ist, an welcher Stelle es hakt, wo du ansetzen kannst.
Oft purzeln dann die Ideen zum Weiterschreiben oder Überarbeiten wie von selbst aufs Papier (oder in die Datei).
- Schreibgruppen:
Auch gemeinsames Schreiben schafft Verbindlichkeit.
Ihr könnt euch gegenseitig motivieren, loben und Ideen austauschen.
Und wenn ihr Texte vorlesen wollt, müsst ihr sie vorher schreiben.
Manchmal hilft tatsächlich ein gewisser Druck „von außen“.Wenn das bei dir so ist, kannst du „Schreibdruck“ aufbauen, indem du anderen Menschen von deinem Platz erzählst: Ich schreibe ein Buch.
Dann wollen sie sicher auch das Ergebnis sehen.
Vielleicht hilft dir das für den Sprung über dein Schreib-Hindernis.
- Schreibrituale:
Immer derselbe Schreib-Platz, eine Tasse Tee oder eine bestimmte Musik können deinem Gehirn signalisieren: Jetzt wird geschrieben.
Das kann helfen.
Muss es aber nicht.
Das ist – wie alle anderen Tipps – tatsächlich Typsache.
Ich kann beispielsweise überall schreiben und brauche nichts dafür als ein Blatt Papier oder meinen Laptop.
Musik stört mich eher. Aber nur am Anfang. Wenn ich im Flow bin, kann neben mir auch ein Presslufthammer lärmen. Ich bekomme nichts davon mit.
Das heißt:
Probiere einfach aus, was dich weiterbringt.
Nicht nur ein- oder zweimal, sondern über ein paar Wochen.
Wenn es sich dann nicht richtig anfühlt, versuchst du was anderes.
Belohne dich für kleine Erfolge
Du hast heute geschrieben? Prima. Dann gibt’s eine Belohnung.
Was bedeutet dir so viel, dass du dafür ein bisschen Schreibanstrengung in Kauf nimmst?
Natürlich der gelungene Text. Klar. Oder diese originelle Idee, die du zu Papier gebracht hast.
Aber das meine ich nicht.
Such dir eine Belohnung außerhalb des Schreibens.
Denn auch Abstand ist gut.
Es muss nicht immer dasselbe sein.
Tut dir heute ein Spaziergang gut? Ein Eis? Ein heißes Bad? Ein Kinobesuch?
Dann gönn dir genau das.
Hab immer dein Ziel im Blick
Auch das Ergebnis kann motivieren, weiterzuschreiben: Am Ende hältst du dein Buch in der Hand.
Stell dir vor, wie es aussieht. Wie es sich anfühlt. Wie es riecht.
Mal dir aus, wie du anderen davon erzählst, wie du daraus vorliest, wie du dein eigenes Werk verkaufst.
So wächst dein Manuskript Stück für Stück.
Lass dich nicht aus der Ruhe bringen, wenn es stockt.
Manchmal braucht dein Gehirn eine kurze Auszeit.
Gedanken müssen sich sortieren, Gefühle ausbalancieren.
Du darfst darauf vertrauen, dass es weitergeht.
Dass sich dein Wunsch, ein Buch zu schreiben, in dir durchsetzt, wenn er dir wirklich wichtig ist.
Falls es zu lange dauert, falls du unsicher bist oder einen kleinen Schubs brauchst:
Melde ich einfach bei mir.
Gemeinsam bringen wir dein Projekt (wieder) ins Rollen.
Schreiben kann anstrengend, stressig und herausfordernd sein.
Wichtig ist einfach, dass du es trotzdem tust.
Denn noch viel öfter ist es befriedigend, bereichernd und einfach wunderbar.
Und dann hast du ein Manuskript.
Du hast viel darüber nachgedacht, viel geschrieben, viele Gefühle hineingesteckt.
Jetzt solltest du es in andere Hände geben.
Für den Außenblick.
Was du an diesem Punkt beachten kannst, erfährst du, wenn es kommenden Sonntag ums Lektorat und Korrektorat geht.
Übrigens:
Am 21. Oktober biete ich von 18 bis 20 Uhr einen Online-Schreibworkshop zum Thema „Von der Idee zum Buch“ an.
Das ist die Gelegenheit für dich, noch mehr Infos zu bekommen und Fragen zu stellen.
Weitere Infos findest du hier: Online-Schreibworkshop „Von der Idee zum Buch“.
Ich freue mich auf dich und wünsche dir viel Freude mit deinen Ideen.
Viele Grüße
Beate
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