Recherche ...
Mit offenen Sinnen und wachem Gehirn
Der Inhalt eines Buches muss glaubwürdig rüberkommen.
Auch wenn du bei einem Fantasy-Roman eine fremde Welt erfindest, muss sie in sich schlüssig und nachvollziehbar sein.
Bei einem Krimi solltest du wissen, wie dein Gift wirkt, wie sich Leichen mit der Zeit verändern oder wie es bei Ermittlungen zugeht.
Bei historischen Geschichten solltest du dich darüber informieren, wie die Menschen in der beschriebenen Zeit „getickt“ haben, wie der Stand der Technik war und welche gesellschaftlichen Verhältnisse herrschten.
Einen Detektiv im Jahr 1820 mit einem Fotoapparat hinter einer untreuen Ehefrau herzuschicken, ist zwar nur knapp an der Erfindung von Kameras vorbei, aber eben doch daneben.
Für Sachbücher und Ratgeber ist gründliche Recherche sowieso unverzichtbar.
Hier zählt Fachwissen ebenso wie Verständlichkeit.
Selbst wenn du selbst Experte oder Expertin in deinem Fachgebiet bist, solltest du dir andere Quellen anschauen.
Doch wo findest du verlässliche Informationen?
Wie sortierst du sie?
Wie verhinderst du, dass du dich in endlosen Details verlierst?
Wo du recherchieren kannst
Klar, es gibt das Internet. Und das quillt über von Informationen.
Aber alles kann es auch nicht bieten.
Deshalb hier ein paar zusätzliche Anregungen:
Bibliotheken, Archive, Museen, Fachbücher und -zeitschriften sind sehr verlässliche Quellen.
Fachliteratur bietet Tiefe und Hintergrundwissen, das du online oft nicht findest.
Achte darauf, aktuelle Ausgaben zu nutzen, damit deine Informationen nicht veraltet sind.
Durch Interviews und Gespräche entsteht Authentizität.
Du sprichst zum Beispiel mit Expertinnen und Experten, also mit Menschen, die wirklich wissen, wovon sie reden.
Für einen Krimi kannst du mit Polizeibeamten oder Pathologen sprechen.
Für einen Roman, der in den 1950ern spielt, findet du jetzt noch Menschen, die die Zeit erlebt haben.
Wenn du als Köchin einen Ratgeber über gesunde Ernährung schreibst, kannst du dem Buch durch ein Interview mit einer Ernährungswissenschaftlerin mehr Tiefe geben.
Wenn du Orte besuchst, an denen deine Geschichte spielt, und Recherchereisen unternimmst, bekommst du ein Gefühl für das „Setting“.
Du nimmst mit allen Sinnen Eindrücke auf und kannst so deinen Text lebendig machen.
Das gilt übrigens immer und überall:
Beobachte, höre zu, schmecke, rieche, fühle – egal, wo du bist.
Damit sammelst du Details, die du immer wieder brauchen kannst.
Schau dir Spielfilme oder Dokumentationen zu deinem Thema an.
Dadurch kommst du an Informationen und kannst dich an verschiedene Aspekte herantasten.
Übrigens gibt es in Emmendingen das „Deutsche Tagebucharchiv“.
Dort kann man in echten Tagebüchern recherchieren.
Spannend …
Informationen strukturieren
Viele Autorinnen und Autoren sammeln Unmengen an Material, wissen aber später nicht mehr, woher die einzelnen Fakten stammen.
Deshalb mein Tipp:
- Lege einen Rechercheordner an – digital oder analog.
- Notiere immer die Quelle.
- Sortiere dein Material nach Kapiteln oder Themen.
Du kannst Karteikarten genauso nutzen wie digitale Ablagesysteme.
Wenn du Hintergrundinformationen zu einem bestimmten Buch schreibst und schon dein Exposé zusammengestellt hast, kannst du es als Gerüst für deine Recherche nutzen.
Notiere bei jedem Kapitel, welche Fakten du brauchst und welche Quellen du schon hast.
So behältst du den Überblick.
Die Balance zwischen Recherche und Schreiben
Eine häufige Falle ist die endlose Recherche, die vom Schreiben abhält.
Manche Autorinnen und Autoren sammeln jahrelang Material und schieben das Schreiben immer weiter in die Zukunft.
Die Lösung:
Setze dir klare Grenzen.
Fang an, wenn du genug weißt, um eine Szene oder ein Kapitel glaubwürdig zu schreiben.
Hier kann ein Schreibcoaching helfen: Ein Coach erinnert dich daran, dass dein Ziel nicht eine perfekte Wissenssammlung ist, sondern ein fertiges Buch.
Fazit
Die Recherche ist das Fundament, auf dem dein Buch steht – egal ob Roman, Ratgeber oder Sachbuch.
Mit klaren Fragen, verlässlichen Quellen und einer guten Organisation schaffst du die Basis für ein überzeugendes Manuskript.
Besonders im Selfpublishing ist – neben der sprachlichen und stilistischen Qualität des Textes – die sorgfältige Recherche entscheidend, um professionelle Qualität zu sichern.
Bereite dich vor, sammle Informationen, aber vergiss nicht:
Dein Buch entsteht nicht im Archiv, sondern am Schreibtisch.
Und deshalb geht es nächsten Sonntag ums Schreiben.
Wie du anfängst, wie du dranbleibst und wie du deine Schreibroutinen entwickeln kannst.
Übrigens:
Am 21. Oktober biete ich von 18 bis 20 Uhr einen Online-Schreibworkshop zum Thema „Von der Idee zum Buch“ an.
Das ist die Gelegenheit für dich, noch mehr Infos zu bekommen und Fragen zu stellen.
Weitere Infos findest du hier: Online-Schreibworkshop „Von der Idee zum Buch“.
Ich freue mich auf dich und wünsche dir viel Freude mit deinen Ideen.
Viele Grüße
Beate
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