Schon August?
Die Zeit verfliegt.
Bin ich nicht erst in die Schule gekommen, habe sie gehasst und trotzdem Abitur gemacht?
Hab ich nicht erst geheiratet und zwei wundervolle Töchter bekommen?
Bin ich nicht erst durch tiefe Täler der Angst gewandert?
Hab ich nicht erst eine Weiterbildung an die nächste gereiht, weil ich dachte, ich weiß viel zu wenig?
Bin ich nicht erst im Beruf eine Stufe nach der anderen emporgeklettert und konnte mir aussuchen, was mir gefiel?
Hab ich mich nicht erst selbstständig gemacht?
Nein, das ist alles schon Monate, Jahre, Jahrzehnte her.
Manchmal fühlt es sich an wie gestern.
Manchmal vergesse ich es fast oder schiebe es weit von mir.
Es gibt haufenweise Zitate und Sprichwörter über die Zeit.
Und für manche bin ich zu ungeduldig.
Zum Beispiel für: Kommt Zeit, kommt Rat.
Wenn ich etwas wissen will, wenn ich etwas erreichen will, dann kann ich es kaum erwarten.
Den Rat brauche ich gleich und suche ihn mir bei Menschen oder Maschinen.
Aber geduldig kann ich auch sein.
Wenn ich Texte beim Lektorat oder Korrektorat genau unter die Lupe nehme.
Wenn ich mit fehlenden und überflüssigen Kommas kämpfe.
Wenn ich in Kursen oder Einzelgesprächen Menschen treffe.
Dann nehme ich mir die Zeit, die es braucht.
Doch nicht immer ist genügend Zeit ein Faktor.
„Die Zeit heilt alle Wunden“, soll der französische Philosoph und Schriftsteller Voltaire gesagt haben.
Davon bin ich nicht überzeugt.
Manche Wunden vernarben nur oberflächlich.
Im Inneren fressen sie sich weiter durch Geist, Seele und Körper.
Mir gefällt aber der Ausspruch des Schauspielers Peter Ustinov:
„Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen wir uns in zehn Jahren zurücksehnen.“
Sich daran zu erinnern, hilft dabei, den Moment zu schätzen und zu nutzen.
Jetzt sind gute neue Zeiten.
Zumindest für die meisten Menschen in Deutschland.
Auch wenn es auf der Welt drunter und drüber geht.
Wir können dazu beitragen, dass die Zeiten auch für kommende Generationen lebenswert bleiben.
Gerade schreibe ich an einem E-Book zum Thema Nachhaltigkeit.
Darin wird es auch einfach umsetzbare Tipps für einen nachhaltigeren Alltag geben.
Das Buch ist Teil des Fête de la Terre, des Festes der Erde, das am 26. und 27. September mit Online- und Offline-Aktivitäten steigt.
Schreibe mir gerne, wenn du dich dafür interessierst.
Erste Infos bekommst du auf der Internetseite www.sevenprojects.online
Denn:
„Die Zeit ist schlecht? Wohlan. Du bist da, sie besser zu machen.“
(Thomas Carlyle)
Schlecht geht’s mir aber (manchmal), wenn ich an Zahnarztbesuche und ans Putzen denke.
Dann richte ich mich gerne nach Mark Twains Rat:
„Verschiebe nicht auf morgen, was genauso gut auf übermorgen verschoben werden kann.“
Was schiebst du gerne vor dir her?
Hoffentlich keine Dinge, die du unbedingt „irgendwann“ umsetzen möchtest.
Hoffentlich keine Träume und Wünsche.
Denn wenn wir Marie von Ebner-Eschenbach glauben wollen, kann das ungünstig sein:
„Wenn die Zeit kommt, in der man könnte, ist die vorüber, in der man kann.“
Aber wann ist die Zeit, in der man kann?
Wie erkennt man sie?
Ganz schwierige Frage.
Zeit ist so wenig greifbar.
Manchmal schleicht sie dahin.
Manchmal wirbelt sie vorbei.
Wirklich?
Was ist „Zeit“ überhaupt?
Neulich habe ich gelesen, dass immer mehr Physiker und Philosophen zu dem Schluss kommen, dass es die Zeit objektiv überhaupt nicht gibt.
Philosophen fragen sich, ob die Zeit eine Richtung hat, ob es sinnvoll ist, vom Vergehen der Zeit zu sprechen.
Wir denken die Zeit meist linear. Sie läuft von der Vergangenheit in die Zukunft und durchquert dabei die Gegenwart.
Doch was ist „Jetzt”?
Wo fängt es an, wo hört es auf?
Und könnte die Zeit auch zyklisch, also „im Kreis“ verlaufen?
Alles kommt doch wieder:
Schlaghosen, Krieg, schlechte Musik, Frieden, Inflation, bauchfreie Tops, gute Musik …
Mir raucht – ehrlich gesagt – das Hirn.
Aber spannend ist das schon.
Die Zeit vergeht dabei „wie im Flug“.
Und eins ist für mich sicher: Zeit ist relativ.
Albert Einstein hat das so erklärt:
„Wenn man zwei Stunden lang mit einem Mädchen zusammensitzt, meint man, es wäre eine Minute. Sitzt man jedoch eine Minute auf einem heißen Ofen, meint man, es wären zwei Stunden. Das ist Relativität.“
Ach, die Zeit … ein unendliches Thema.
Oft verbindet man sie mit dem (fortschreitenden) Alter.
Und weil wir so jung nicht mehr zusammenkommen, gebe ich dir noch ein Zitat der Schauspielerin Joan Collins mit auf den Weg:
„Alter ist irrelevant, es sei denn, du bist eine Flasche Wein.“
Darauf Prost mit einem Eistee und alles Gute
Beate