Pflanzen-Gedicht

Noch mehr Blumen?

Warum nicht?

Es ist Frühling. 

Aber zuerst etwas anderes:

Hast du gestern auf meinen neuen Blog-Beitrag gewartet?

Auf Ankündigungen von Schreibworkshops oder Schreibtipps?

Tut mir leid, ich hab’s nicht geschafft. 

Ich faste nämlich gerade.

Keine feste Nahrung.

Und es ist gar nicht so schwer, wie ich mir das vorgestellt habe. 

Trotzdem besinne ich mich ein paar Tage auf mich.

Deshalb habe ich den Blog verschoben auf den kommenden Sonntag, also den 6. April. 

Du bekommst bis dahin einen Appetit-Happen:
ein Pflanzen-Gedicht. 

Die Pflanzen darin sind mutiert und nicht besonders nett. 

Sie wehren sich gegen die Menschen und alles, was ihnen schadet. 

Ein richtiger Aufstand.

 

Mutationen

 

herrgissmeinnicht und stulpen

waten knieftief durch blutendes stroh

sind glücklich und schätzen sich froh

wenn opferglocken golden klingen

 

löwenmäuler grinsen gierig

weiden pollen zerfetzen die früchte

im bärbauch wachsen die süchte

heißblütige hydras zündeln

 

dem drill graut vor den tausend gulden

die auf seinen kopf gesetzt

feuerflammen bohnen hetzt

der ritter spornt die rosse an

 

herbsdanämonen stoßen

des kaisers krone vom haupt

schafe darben mit großen

speerwurzeln in ihrem bauch

 

doch bald wenn das glühen von saaten

entblättert krystallene themen

wenn spaten enthaupten die astern

wenn steine kroküsse verpflastern

wird sich die flora verbünden

wird efeu um hälse sich winden

wird frauen die schuhe vergiften

wird tolle kirschen anstiften

wird unterdrückung von rasen

in menschen-verwüstung münden

 

Und jetzt kommt deine Aufgabe:

Zähle doch mal die Pflanzen, die im Gedicht vorkommen.

Wie viele findest du?

Schreib mir gerne eine Nachricht. 

Viel Spaß und bis Sonntag

Beate

Letzte Beiträge