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Milch macht’s

Milch macht's

Milch macht müde Männer munter.

Und Frauen sicher auch.

Der Slogan bleibt hängen.

 

Actimel aktiviert Abwehrkräfte.

Aha, denkst du jetzt vielleicht: Alliterationen …

Du hast völlig recht.

Frau Fischer frischt auf.

 

Und zwar: Deine Kenntnisse über rhetorische Stilmittel.

Du kannst sie in Marketing- und Werbetexten genauso verwenden wie in Gedichten.

Sogar in Romanen oder Kurzgeschichten kannst du sie hin und wieder einsetzen.

Du solltest es nur – in allen Texten – nicht übertreiben.

Die Stilmittel sollten Höhepunkte in deinen Texten sein.

 

Aber was helfen dir diese Stilmittel?

Ganz einfach:

  • Sie machen deinen Text lebendiger, ausdrucksstärker und unterhaltsamer.
  • Du weckst mit ihnen Aufmerksamkeit und Interesse.
  • Sie helfen dir, Aussagen hervorzuheben und zu veranschaulichen.

 

So transportierst du Gefühle und Bilder, die sich besser im Kopf der Lesenden verankern.

Wie bei Alliterationen.

Hier beginnen mehrere aufeinanderfolgende Worte mit demselben Buchstaben.

 

Erinnerst du dich?

Was macht Milch?

Alliterationen wirken.

Gelb. Gut. Günstig.

(Aber auch in allen anderen Farben.)

 

Auch Vergleiche wirken.

Sie verstärken und verdeutlichen einen Inhalt.

Beispiele gefällig?

Worte sind für Sätze wie Steine für Mauern.

Oder:

Unsere Versicherung ist wie ein geschützter Hafen in stürmischen Zeiten.

Oder:

Er sah mich an wie ein verschreckter Siebenschläfer.

Vergleiche werden oft mit „wie“ eingeleitet.

 

Einen Schritt weiter gehen die Metaphern.

Hier werden Bedeutungen „verschmolzen“.

Du überträgst einen Begriff auf einen anderen Bereich.

Du gehst deinen „Lebensweg“, auch wenn du im Bett liegst oder am Schreibtisch sitzt.

Manchmal produzierst du vielleicht ein „Ideenfeuerwerk“.

Und meine Webinare sind ein „Sprungbrett“ für deine Karriere.

 

Übertragene Bedeutungen erreichst du auch, wenn du Begriffe vermenschlichst.

Das nennt man Personifizierung.

Dann ruft vielleicht dein Urlaub nach dir.

Eine wunderbare Creme versteht deine Haut.

Dein Lieblingskleid umarmt deinen Körper.

Und deine Software denkt mit.

 

Ich mag besonders gerne Ellipsen.

Nö, nicht die zu den Kegelschnitten gehörende, geschlossene Kurve, die die Form eines gestauchten Kreises hat und um zwei feste Punkte, die Brennpunkte, verläuft.

(So beschreibt es ein Lexikon.

Ich würde dazu sagen: Das ist einfach ein ei-förmiger Kreis.)

 

Meine Lieblings-Ellipse ist ein Stilmittel, bei dem man bewusst Wörter oder Satzteile auslässt.

Im Textzusammenhang können sie leicht ergänzt oder verstanden werden.

Aber man schreibt es halt nicht hin.

Oft benutzt man dabei Auslassungszeichen (also drei Punkte wie oben bei den Alliterationen).

 

Ich finde, die Auslassungspunkte regen zum Weiterdenken an.

Sie aktivieren die Lesenden, sich selbst eine Meinung zu bilden.

Eigentlich ist klar, was dort stehen müsste.

Aber vielleicht ist es auch anders.

Durch die Auslassung kannst du etwas zusätzlich betonen.

 

Und jetzt …

Trommelwirbel.

Fanfare.

Sind wir am Ende dieses Beitrags.

 

Nächste Woche geht es weiter mit den Stilmitteln.

Du weißt schon:

Übung macht …

 

Hast du eine Lieblings-Metapher, einen Lieblings-Vergleich oder eine Lieblings-Alliteration?

Dann schreib mir gerne eine E-Mail.

 

Bleib freundlich, fruchtlos, fabelhaft.

Alles Gute

Beate

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