Mein Kopf ist voller Watte
Deshalb habe ich zu einem letzten Mittel gegriffen:
Ich habe ChatGPT gebeten, mir einen Blogbeitrag zum Thema „November und Schreiben“ zu entwerfen.
Und was ist herausgekommen?
Genau das, was ich erwartet habe.
Klischees und Einheitsgeschwafel.
Sorry, dass ich das hier so unverblümt schreibe.
Vielleicht bin ich einfach genervt von dieser „Künstlichen Intelligenz“, die sehr viele Menschen für ein „Allheilmittel“ für alle Zukunftsprobleme halten.
Nein, es tut mir doch nicht leid.
Und ich will das hier unverblümt schreiben.
Denn mir fällt ein: Ich habe neulich ein Buch gelesen, das mir in Bezug auf das ständige Entschuldigen die Augen ein Stück geöffnet hat.
„Sorry, aber … Eine Verzichtserklärung an das ständige Entschuldigen“ – so heißt es – von Tara-Louise Wittwer.
Und tatsächlich ertappe ich mich seither immer wieder dabei, mich für Dinge zu entschuldigen, für die ich nichts kann.
Ein Kooperationspartner ist nicht zuverlässig und ich muss es gegenüber einem Kunden verantworten?
Ich sage, dass es mir leidtut. Und das stimmt auch irgendwie.
Aber sollte ich nicht eher sagen: Stimmt, die Unzuverlässigkeit nervt mich auch.
Ich bin bei einem Fest und sage: „Tut mir leid, ich trinke keinen Alkohol.“
Dabei tut es mir gar nicht leid.
Es ist meine bewusste Entscheidung, keinen Alkohol zu trinken.
Ich mag ihn nicht und ich vertrage ihn nicht.
Ich entschuldige mich, weil ich gegen eine Konvention verstoße: zum Feiern gehört Alkohol.
Aber natürlich geht es auch ohne. Zum Glück immer öfter.
Ich will ein Abo kündigen und schreibe: Tut mir leid, ich bestelle das Produkt ab.
Aber es tut mir nicht leid.
Ich habe das Produkt ausprobiert.
Es passt nicht zu mir.
Ich mag es einfach nicht.
Ich stoße an einen Türrahmen, weil ich manchmal schusselig bin.
Und was tue ich?
Ich sage: „Entschuldigung.“
Beginne ich jetzt durchzudrehen?
Nein, dieses dauernde Entschuldigen ist so in mir drin.
Automatisiert.
Es ist in vielen Fällen zur Floskel verkommen.
Auch bei anderen Menschen.
Man sagt es, aber man meint es nicht so.
Nichts ist es also mit dem „November – ein Monat der Stille und Inspiration für Schreibende“, wie es mir die KI vorgeschlagen hat.
Denn ich will gerade nicht still sein.
Ich will mich nicht verstecken.
Diese Wut und dieser Ärger inspirieren mich.
So habe ich wenigstens über diesen Umweg mein Ziel erreicht:
mein Blogbeitrag ist fertig.
Natürlich möchte ich jetzt nicht wie eine Axt im Walde durch den Menschenwald laufen und alle niedermachen.
Es geht – ausnahmsweise – gar nicht um andere.
Es geht um mich.
Ich will selbst entscheiden, wann mir etwas leidtut – und das dann offen sagen.
Ich will mich nicht mehr für Dinge entschuldigen, für die ich nicht verantwortlich bin.
Ich will sagen, was ich zu sagen habe – ohne Angst, nicht mehr gemocht zu werden.
Wenn es dir auch manchmal so geht, kann ich dir das Buch wärmstens empfehlen.
So, das musste mal raus.
Danke, KI, dass du mich manchmal so nervst.
Was muss bei dir mal dringend raus?
Schreib mir gerne.
Übrigens:
Ab sofort gibt es einmal monatlich einen Blogbeitrag.
Immer am 1. des Monats.
Für den großen Hunger zwischendurch bekommst du mein Schreibgewandt-Magazin.
Es erscheint immer in der Monatsmitte.
Mit Geschichten und Gedichten, Schreib-, Buch- und Musiktipps und was mir sonst so einfällt.
Schreib mir gerne, was dich interessiert.
Du willst es?
Dann trage dich einfach unten ein.
Alles Gute
Beate