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Du bist kreativ

Kreatives Schreiben – bereichernd, beflügelnd, beliebt

Kreativität ist laut dem Duden die schöpferische Kraft und das kreative Vermögen eines Menschen.

In der Sprachwissenschaft bedeutet Kreativität auch die mit der sprachlichen Kompetenz verbundene Fähigkeit, neue, nie gehörte Sätze zu bilden und zu verstehen.

Wir sind täglich kreativ

Die Wörter und Buchstaben der deutschen Sprache lassen sich in nahezu unendlicher Vielfalt kombinieren.

Wir alle bilden jeden Tag neue Sätze, wir verstehen Sätze, die wir nie zuvor gelesen haben.

Dabei schöpfen wir aus unserer Vielfalt an Möglichkeiten.

Manche Menschen sagen: Ich bin nicht kreativ.

Wenn du zu diesen Menschen gehörst, gibt es für dich eine gute Nachricht: Du bist kreativ.

Jeden Tag. Einfach, indem du Wörter und Buchstaben neu kombinierst.

Aber auch, indem du Kochrezepte abwandelst, Kleidungsstücke zu einem neuen Outfit zusammenstellst oder eine Betriebsfeier planst.

Wir alle können kreativ schreiben

Der Begriff „Kreatives Schreiben“ wurde ursprünglich aus der englischen Bezeichnung „creative writing“ abgeleitet.

Zunächst hat man darunter eine Anleitung zum literarischen Schreiben verstanden.

Inzwischen beinhaltet das Kreative Schreiben alle Schreibformen, die auf Methoden der Ideenfindung zurückgreifen.

Und Ideen braucht man nicht nur, wenn man Romane oder Gedichte schreibt.

Sie sind auch nützlich, wenn es um berufliches Schreiben und Sachtexte geht.

Zum Beispiel um Projektberichte, E-Mails, Reden oder Erinnerungen.

Wer schreiben kann, kann auch kreativ schreiben.

Selbst wenn jemandem das Schreiben schwerfällt, kann er die Methoden anwenden – mit einer Assistenz, die seine Ideen notiert.

Und das Beste: Beim Kreativen Schreiben kann man nichts falsch machen.

Alles, was man zu Papier bringt, ist richtig, weil es aus dem Menschen heraus und aus dem kreativen Fluss entstanden ist.

Kreatives Schreiben hat eine lange Geschichte

Schon in der Antike haben die Menschen Techniken angewandt, die ihnen beim Schreiben geholfen haben.

Im Laufe der Zeit haben sich vielfältige Methoden entwickelt, mit denen man spielerisch und fantasievoll seinen Gedanken, Gefühlen und Ideen auf die Sprünge helfen kann.

Dabei geht es zunächst darum, den Schreibfluss anzuregen.

Deshalb eignen sich diese Methoden hervorragend, wenn gar nichts geht und sich eine Schreibblockade vor einem auftürmt.

Wer anfängt, will meist weiterschreiben.

Auch dafür gibt es kaum etwas Hilfreicheres als die Techniken des Kreativen Schreibens.

Im stillen Kämmerlein oder in der Gruppe

Schreiben verbindet man oft mit dem Alleinsein.

Jemand sitzt vor dem Computer und tippt oder schreibt mit einem Stift in ein Heft.

Die Vorteile sind klar: Man hat mehr Ruhe, kann sich besser konzentrieren und fokussieren.

Persönliche Gedanken und Gefühle können sich vielleicht besser den Weg auf das Papier bahnen, man kann sich ungestört etwas „von der Seele schreiben“.

Doch das Kreative Schreiben lebt auch vom Austausch und von der Inspiration durch andere.

Sich gegenseitig Texte vorzulesen, Ideen, Gedanken und Gefühle zu teilen, kann einen ganz eigenen Reiz ausüben.

Beides ist möglich, beides ist richtig und gut.

Probieren geht über studieren

Über das Kreative Schreiben kann man viel erzählen, doch man versteht es nur, wenn man es erlebt.

Immer wieder stelle ich dir deshalb hier auf dem Blog Methoden vor, die du einfach umsetzen kannst.

Nicht jede Technik liegt jeder Person.

Der Einsatz ist abhängig davon, was du erreichen willst.

Doch die Methoden einfach auszuprobieren, ist immer eine gute Idee.

Was man in seinem Werkzeugkoffer hat, kann man nutzen, wenn man es braucht.

Die folgenden Impulse habe ich auf dem Blog schon vorgestellt, aber weil sie so gut hierherpassen, bekommst du eine kurze Wiederholung:

Ein Klassiker des Kreativen Schreibens ist das Freewriting, auch Freies Schreiben genannt.

Dabei schreibst du alles auf, was dir durch den Kopf geht.

Am besten von Hand.

Du kannst dir ein zeitliches Limit setzen, zum Beispiel 15 Minuten, oder ohne Begrenzung losschreiben.

Zensiere nichts und schreibe ungefiltert, lass den Stift nicht ruhen.

Wenn dir nichts mehr einfällt, kannst du zum Beispiel schreiben: Mir fällt nichts ein.

Oder: Blablabla. Du kannst auch Kringel malen.

Alles ist erlaubt: Sätze, Satzteile oder einzelne Wörter.

Mach dir keine Gedanken über die Rechtschreibung, lies nicht, was du geschrieben hast, korrigiere nichts.

Freewriting hat einige positive Effekte: Es entlastet den Kopf, bringt Ideen, Gedanken und Gefühle zum Vorschein und hilft dabei, in den Schreibfluss zu kommen.

Du kannst dich von Schreibblockaden verabschieden und gehst den ersten Schritt zu einem Text.

Ein Akrostichon kann dazu dienen, Aspekte eines Themas zu sammeln.

Und manchmal klingt es wie ein Gedicht.

Überlege dir zunächst ein Wort, mit dem arbeiten willst.

Nimm ein DIN A4-Blatt und schreibe die Buchstaben des Wortes am linken Rand von oben nach unten.

Diese Buchstaben nutzt du als Anfangsbuchstaben für deine Sammlung.

Suche zu jedem Buchstaben ein Wort, mehrere Wörter oder einen Satz.

Ein Elfchen ist ein kurzes Gedicht aus elf Wörtern.

Es ist leicht zu schreiben, klingt aber schnell richtig gut.

So ist der Aufbau eines Elfchens:

In der ersten Zeile steht ein Wort. Es bildet das Thema des Gedichts.

In der zweiten Zeile folgen zwei Wörter, in der dritten Zeile drei Wörter, in der vierten Zeile vier Wörter.

Die fünfte Zeile bildet mit einem Wort den Abschluss als eine Art Fazit.

Egal, welche Methode du anwendest:

Lass deine Gefühle und Gedanken frei fließen.

Du wirst staunen, welche Texte du erschaffen kannst.

Schick mir gerne, was du geschrieben hast.

Ich freue mich darauf und sende dir viele Grüße

Beate

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